Giovanni Sartori (geb. 1924) war Professor für Politikwissenschaft in Florenz, Stanford und an der Columbia University in New York. Seine erneuerte „Demokratietheorie“ (im Anschluss an seine „Democratic Theory“ aus dem Jahre 1962) greift neben ideengeschichtlichen Bezügen vor allem die Theoriediskussionen seit den 1960er Jahren auf und gelangt durchgängig zu originellen Urteilen. Allerdings sind sie häufig auch zu kritisieren, weil Sartori keine andere Meinung gelten lässt. Die in zehn Jahren erstellte Arbeit umfasst zwei Teile mit jeweils acht Kapiteln. Im ersten Teil wird eine zeitgenössische Diskussion geführt (u.a. in Bezug auf die Grenzen des politischen Realismus, zum Perfektionismus und zur Utopie, zur Elitenproblematik sowie im Hinblick auf entscheidungstheoretische Grundsatzfragen), im zweiten Teil werden einige der klassischen Probleme erörtert (z.B. griechische und moderne Demokratie, kritische Ordnungsreflexion anhand von Begriffen wie Macht, Zwang, Freiheit, Gesetze, Gerechtigkeit, Gleichheit, Rechte und Repräsentation). Arno Waschkuhn |