Der niederländische Kreativpool unter Leitung von Joep van Lieshout (* 1963) arbeitet seit über zehn Jahren mit internationalem Erfolg an den Schnittstellen von Gegenwartskunst, Architektur, Design und Möbelgestaltung. Der übergreifende Werktitel „Slave City" (Stadt der Sklaven) thematisiert all diese Aspekte gleichzeitig, mit denen das Atelier van Lieshout eine hintergründige, teilweise bitterböse Vision der Stadt der Zukunft entworfen hat. Verhandelt wird bei dieser vorläufig utopischen Stadt- und Raumplanung so ziemlich alles, was für das Leben im späteren 21. Jahrhundert irgendwie von Belang sein könnte. Der Bogen wird von ausbeuterischen Arbeitsstrukturen bis zur alternativen Energiegewinnung, von der Nahrungsaufnahme bis zur Verdauung, von Erziehungsfragen bis hin zu sexuellen Ritualen gespannt. Installationen, Skulpturen, Pläne, Zeichnungen und Objekte entwerfen ein vitales und ironisches Bild jener „realistischen Utopien", die insgeheim vielleicht schon längst begonnen haben, Realität zu werden. |