Im Journalisten und Schriftsteller Carlos Catania hat Ernesto Sabato einen Dialogpartner gefunden, der Sabatos Werk und dessen weites Umfeld bestens kennt, der Fragen stellen und zuhören kann. In den späten Achzigerjahren ist in fast zwei Wochen mit «Zwischen Schreiben und Leben» ein Dialogwerk entstanden, das seinesgleichen sucht. Ernesto Sabato nimmt auf niemanden falsche Rücksicht. Er spricht in direkter Klarheit an, was uns beschäftigt und bewegt: die Aufarbeitung naher Geschichte, Literatur, Politik, Erziehung, Geisteswissenschaft, Philosophie, Kunst und natürlich – Tango. Die Freiheit als feste und sich stets wandelnde menschliche Gröé kehrt in immer neuen Bildern wieder.Breiten Raum nimmt Sabatos unkonventionelle Traumwelt ein, aus der nach des Dichters Erfahrung und Arbeit alle entscheidenden kreativen Schübe kommen.Die Frische, die Begabung, komplizierte Sachverhalte und Gedankengänge einfach darzustelen, die Brillanz von Sabatos Denken begeistern – und sind uns zugleich bestürzend nahe. Wir erhalten – nebst dem außergewöhnlichen literarischen Werk – noch zu Lebzeiten dieses großen Weltbürgers ein oft nachdenkliches, manchmal fast übermütiges und witziges, jedoch immer zum Denken provozierendes, reiches Vermächtnis.
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