Saadi .:. Rosengarten

[Saadi von Schiras] Scheich Saadi, Hundertundeine Geschichte aus dem Rosengarten. Ein Brevier orientalischer Lebenskunst. Zürich: Manesse, 1967. 367 Seiten mit Buchschmuck. Dünndruck. Leinen mit Farbkopfschnitt. Kleinoktav.
* Manesse-Bibliothek der Weltliteratur. - Gulistan; Auswahl und Übersetzung aus dem Persischen von Rudolf Gelpke. Moscharrafuddin ibn e Moslehuddin, genannt Saadi e Scherazi (um 1200-1292), ist einer der bedeutendsten persischen (Farsi/ Dari) Dichter. - Einband etwas fleckig und bestossen, Name auf dem Vorsatzblatt.

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 Saadi .:. Rosengarten

Scheich Saadi wurde um 1200 n. Chr. in Schiras geboren. Sein Vater, ein angesehener Geistlicher am Hofe von Schiras, starb früh. Wahrscheinlich vom Fürsten selbst wurde der hochbegabte Jüngling zur Ausbildung an die damals berühmte Hochschule Nezamiyeh geschickt. Danach rührte er ein langes, unstetes Wanderleben. Er pilgerte mehrmals nach Mekka, bereiste Ägypten, Syrien und gelangte bis nach Turkestan. Als Kriegsgefangener der Kreuzfahrer hatte er Zwangsarbeit zu leisten. Nach zwei Ehen, die unglücklich verliefen, verbrachte er sein Alter in großer Zurückgezogenheit in seiner Vaterstadt Schiras, wo er 1292, von hoch und niedrig als Heiliger verehrt, in einem Derwisch-Kloster starb.
Saadis bekanntestes Werk ist der «Rosengarten» (Golestan), der jahrhundertelang als Inbegriff der Sittenverfeinerung gegolten hat. Er enthält kleinere Geschichten, Anekdoten und Maximen zur Lebensweisheit in Prosa mit eingestreuten Versen. Der «Rosengarten» bildet noch immer einen jedem Perser vertrauten Zitatenschatz für alle Lebenslagen. Scheich Saadi - und mit ihm die größten der orientalischen Dichter und Denker - ist in seiner Haltung gegenüber Gesellschaft und Geschichte durchaus konservativ, nicht weil er blind ist für Elend und Tyrannei, sondern weil er als geborener Skeptiker und Erbe einer so großen Tradition über den wechselnden Maskierungen und Spielregeln der menschlichen Triebnatur mit ihrer Besitzgier und ihrem Machtwillen steht. Sein Werk ist gleichsam ein doppelt geschliffener Spiegel zwischen der vergänglichen Zeitwelt und einer Vision des Unvergänglichen. Die Neuübersetzung des bekannten Iranisten Rudolf Gelpke enthält von den 181 Geschichten deren ioi, die den westlichen Leser besonders anzusprechen vermögen.


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