Divorne .:. Bern und die Zaehringerstaedte

Divorne, Françoise, Bern und die Zähringerstädte im 12. Jahrhundert. Mittelalterliche Stadtkultur und Gegenwart. Bern: Benteli, 1993. 302 Seiten mit Abbildungen, Literaturverzeichnis und Register. Kartoniert (Klappenbroschur).
* Berne et les villes fondées par les ducs de Zähringen au XIIe siècle. Aus dem Französischen von Ansgar Wildermann.

Divorne Francoise | Mittelalter | Mediaevistik | Zwoelftes Jahrhundert | Helvetica | Schweiz | Bernensia | Zaehringer


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FRANOISE DIVORNE
BERN UND DIE ZÄHRINGERSTÄDTE IM 12. JAHRHUNDERT
Mittelalterliche Stadtkultur und Gegenwart
Dieses Buch beschreibt die Expansionspolitik der Herzöge von Zähringen. Um ihre Herrschaft zu sichern und die Alpenpässe zu kontrollieren, gründeten sie im 12. Jahrhundert, in einem Zeitraum von weniger als 80 Jahren, mehr als ein Dutzend Städte, Zeichen ihrer Macht, zwischen dem Schwarzwald und den Alpen im Gebiet der heutigen Schweiz.

Bern, die vollkommenste all dieser Stadtgründungen, wurde rechts und links einer breiten Strasse gebaut, die nicht nur dem rein städtischen Leben, sondern zugleich auch dem Fernverkehr diente. Man muss es betonen: die zähringische Stadt verwirklicht ein modernes, zeitloses Stadtmodell, das bis in die Gegenwart lebendig geblieben ist. Die gebaute Stadt und der bei der Gründung vorgegebene Plan sind immer deckungsgleich geblieben, die mittelalterliche Struktur der Stadt wurde nie verwischt trotz der ständigen baulichen Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte. Dieses Stadtmodell der Zähringer finden wir auch in anderen historischen Siedlungsformen wieder: im osteuropäischen Strassendorf, in den um eine breite Strasse angelegten Siedlungen des amerikanischen Westens und — in anderer Grössenordnung — im «Strip» der amerikanischen Grossstädte. Vielleicht kann ein solches Stadtmodell, das im Laufe der Jahrhunderte immer lebendig geblieben ist, unsere Diskussion um die Stadt von heute befruchten.

Die Zähringerstädte hatten stets mehrere Aufgaben zu erfüllen: sie sollten eine Strasse oder Brücke sichern, Herrschaftszentrum einer Landschaft sein, Händlern und Kaufleuten Markt und sichere Heimstatt bieten. Der Plan spiegelt deutlich diese Absichten ihrer Gründer; man könnte von einem autoritär verordneten Multifunktionalismus sprechen. Dennoch beschränkte sich der Stadtgründer darauf, die Hauptstrassenzüge der neuen Stadt und die Bodenaufteilung zu regeln. Das hatte zur Folge, dass die weitere Stadtentwicklung nicht durch zu sehr ins Detail gehende Vorschriften gehemmt wurde. Nur eine allgemeine Richtung war für die Zukunft vorgegeben. Die Machtbefugnisse des Stadtherrn jedoch und die Freiheitsrechte der Bürgerschaft wurden in der Gründungsurkunde genau festgelegt. Schon in ihrer äusseren Form zeigen diese Städte, in denen alle Häuser sich berühren und jede Parzelle gleich gross ist, die Gleichheit und Solidarität der Bürger. Zweierlei möchte die vorliegende Untersuchung zeigen: die Wichtigkeit der Stadt in der abendländischen Geschichte und die Dauerhaftigkeit eines Stadtmodells während Jahrhunderten ständigen Wandels.

Die Autorin, Professorin an der Ecole d'Architecture de Versailles, analysiert Plan und Anlage der zähringischen Stadtgründungen im 12. Jahrhundert und vergleicht sie mit anderen Städten der Zeit. Bern als vollendetes Modell dieser Gründungen zeigt das Wesentliche in der dynamischen Anlage dieser Städte. Behandelt werden die Anfänge, die Machtpolitik, die Geschichte und die Architektur der Zähringerstädte Freiburg im Breisgau, Offenburg, Villingen. Rheinfelden, Neuenburg am Rhein, Burgdorf, Breisacherberg, Freiburg im Uechtland, Zürich, Murten, Bern, Thun, Rottweil, Solothurn und Payerne.


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