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Von Phaedrus, dem Griechen oder Makedonen in Rom, der in der Überlieferung als „Freigelassener des Augustus" bezeichnet wird, wissen wir wenig mehr, als was er in den Prologen und Epilogen seiner Fabeln selbst zu seiner Person erklärt. Er lebte um die Zeitwende (Christi Geburt), aber auch in einer Zeitwende, einer Umbruchzeit, deren geistigen Herausforderungen er sich mit einer Mischung aus resignativer Menschenkenntnis und kritischem Gottvertrauen stellt. Zwar schöpft er aus dem Jahrhunderte alten, großen Fabelschatz eines sagenhaften Äsop, behandelt aber das, was er dort findet, nicht antiquarisch, sondern mit scharfem Blick auf seine Umgebung; und er, der „kleine Mann", besitzt die Unbefangenheit, auch große Männer wie Pompeius, Augustus, Tiberius in seinen Gedichten auftreten zu lassen. Wenn selbst Bäume sprechen, nicht nur die Menschen, nicht nur Tiere, so möge man ihm das nicht zum Vorwurf machen, bittet Phaedrus im Prolog des Ersten Buches, es seien doch Fabeln, zum Spaß erdichtet. Und diese sollen das „Gelächter wecken und dem klugen Leser Lebenslehren geben". INHALT DIE FABELN Liber primus • Erstes Buch Prolog • Herkunft, Form, Absicht und Sinnder Fabeln 14 1 Wolf und Lamm 14 2 Die Athener und Peisistratos • Die Fröscheund ihr König 16 3 Dohle mit Pfauenfedern 18 4 Hund und Spiegelbild 20 5 Der Löwe teilt die Beute 22 6 Die Sonnenhochzeit beunruhigt die Frösche 22 7 Der Fuchs zur Schauspielermaske 22 8 Der Knochen im Rachen des Wolfes 24 9 Sperling und Hase 26 10 Wolf und Fuchs vor Gericht 26 11 Löwe und Esel auf der Jagd 28 12 Hirsch und Spiegelbild 28 13 Rabe, Fuchs und Käse 30 14 Ein Schuster als falscher Arzt 32 15 Esel und Hirt, von Feinden angegriffen 34 16 Der Wolf bürgt dem Schaf für den Hirsch 34 17 Schaf, Hund und Wolf 36 18 Die Gebärende und das Ehebett 36 19 Trächtige Hündin sucht Unterkunft 38 20 Die Hunde und die Tierhaut im Fluß 38 21 Rache am sterbenden Löwen 40 22 Wiesel, Mensch und Mäuse 40 23 Lockfutter vom Schurken 42 24 Frosch und Ochse 44 25 Hunde und Krokodile 44 26 Fuchs und Storch bewirten einander 44 27 Hund, Grabschatz und Geier 46 28 Der Adler raubt Fuchsjunge 48 29 Der Esel begegnet dem Eber 50 30 Warum Frösche Ochsen fürchten 50 31 Der Falke als Schutzherr der Tauben 52 Liber secundus • Zweites Buch Prolog • Äsopische Dichtung in der Nachfolge Äsops 54 1 Der Löwe als ehrlicher Makler 54 2 Liebende Frauen 56 3 Blut für bissigen Hund 58 4 Wildkatze gegen Adler und Wildsau 58 5 Kaiser Tiberius und ein eifriger Sklave 60 6 Adler, Krähe und Schildkröte 62 7 Zwei Maultiere, von Räubern überfallen 64 8 Der flüchtige Hirsch im Rinderstall 66 Epilog • Meine Arbeit und meine Anerkennung als Dichter 68 Liber tertius • Drittes Buch Prolog • Probleme meines Dichterlebens 72 1 Weinduft aus der Amphore 76 2 Die Rache des Panthers 78 3 Menschenköpfige Lämmer 78 4 Der Affe am Fleischerhaken 78 5 Äsop und der Rowdy 80 6 Dreiste Fliege und Mauleselin 82 7 Hofhund und Wolf über die Freiheit 82 8 Geschwister bei ihrem Vater 86 9 Sokrates und sein kleines Haus 86 10 Vertrauen oder Mißtrauen: mythologisch -zeitgenössisch 88 11 Ein Zeugungsunfähiger verteidigt sich 92 12 Das Hähnchen und die Perle 94 13 Rechtsstreit zwischen Bienen und Drohnen 94 14 Entspannung und gespannter Bogen 96 15 Das Lamm sucht eine Mutter 96 16 Die Eule und die störende Grille 100 17 Die Götter wählen ihre Lieblingsbäume 100 18 Der Pfau klagt über seine Stimme 102 19 Äsop mit der Lampe am Mittag 104 Epilog • Ich bitte um baldige Hilfe, auch gegen Feinde 104 Liber quartus • Viertes Buch Prolog • Gründe, ein viertes Fabelbuch zuschreiben 108 1 Der Esel der Kybébe-Priester 108 2 Der verdeckte Sinn • Das alte Wiesel und die Altmaus 110 3 Hungriger Fuchs an hohen Rebstöcken 112 4 Das Pferd rächt sich mit Hilfe des Menschen 112 5 Drei Töchter und das Testament des Vaters 114 6 Mäuseführer mit Hörnern 116 7 Für Kritiker ein Stück Argonautensage 118 8 Die Schlange beißt auf die Feile 120 9 Fuchs und Bock im Brunnen 122 10 Packsäcke auf Brust und Rücken 122 11 Tempeldieb und Tempelfeuer 124 12 Hercules grüßt nicht den Gott Reichtum 126 13 Über Aufrichtigkeit 126 14 König Löwe 126 15 Scham und Zunge 128 16 Über Homosexualität 128 17 Ein Bart für Ziegen 128 18 Freude nach dem Sturm 130 19 Hundegesandtschaft bei Iuppiter 130 20 Mitleid und Schlange 134 21 Die Schlange in der Schatzhöhle • Über den Geiz 134 22 Methoden neidischer Kritiker 136 23 Simonides' Schiffbruch 136 24 Ein Berg gebiert 140 25 Ameise und Fliege im Wettstreit 140 26 Simonides wunderbar gerettet 142 Epilog • Dichtung empfiehlt sich auch durch Kürze 144 Liber quintus • Fünftes Buch Prolog • Warum man sich auf Namen beruft 146 1 Demetrios begegnet Menander, der Politiker dem Dichter 146 2 Zwei Soldaten und ein Räuber 148 3 Kahlkopf und Stechfliege 150 4 Die Gerste des geopferten Ebers und der Esel 152 5 Artisten und Zuschauergunst 152 6 Ein Kahlkopf findet einen Kamm 156 7 Mißverständnis eines umjubelten Künstlers 156 8 Der rechte Moment 160 9 Kalb und Stier an der Stalltür 160 10 Der altgediente Jagdhund 160 Appendix Perottina (A) 1 Hinteransicht von Fuchs und Affe 164 2 Meine Leser 164 3 Der Mensch und die Fähigkeiten der Tiere 164 4 Die Wünsche der Weiber 166 5 Wahrheit und Lüge aus Prometheus' Werkstatt ... 168 6 Vorgetäuschte Mängel 170 7 Die berühmten Unterweltsstrafen 170 8 Regeln vom Delphischen Orakel 172 9 Äsop erträgt eine Dichterlesung 172 10 Ein schwuler Soldat unter Pompeius 174 11 Venus befragt eine Henne 176 12 Wie man wilde Jugend bändigt 178 13 Der Stolz eines Sportsiegers 180 14 Ein Esel findet eine Harfe 180 15 Die Witwe und der Wachsoldat 182 16 Der arme und der reiche Freier 184 17 Wenn ein Sklave die Wahrheit sagt 188 18 Hahn und dienstbare Katzen 188 19 Der Wolf empfiehlt sich der Sau als Hebamme 190 20 Flüchtiger Sklave klagt sein Leid 192 21 Rennpferd im Mühlendienst 194 22 Bär auf Futtersuche 194 23 Ein Wanderer hört einen Ruf 196 24 Das gebrochene Ziegenhorn 196 25 Eidechse gegen Schlange 198 26 Die Krähe auf dem Rücken des Schafes 198 27 Ein Sklave gegen Sokrates 200 28 Der Hase zwischen Jäger und Kuhhirt 200 29 Liebhaber und schmeichelnde Hure 202 30 Der Biber opfert seine Drüsen 202 31 Der Schmetterling, die Wespe und ihr Vorleben 204 32 Die Feldlerche verspottet den Fuchs 204 Anhang Zur Textgestalt 210 Erläuterungen 211 Einführung 240 Register der Namen und Tiere 255 Übersicht nach Personenbezug und Umfang 260 Konkordanzen 261 Zum Nachleben der Fabelmotive (Goethes Reineke Fuchs) 264 Zu den Illustrationen 266 Literaturhinweise 268 | ||||