Diesner .:. Die Voelkerwanderung

Diesner, Hans-Joachim, Die Völkerwanderung. 2., überarbeitete Auflage. Leipzig: Edition Leipzig, 1980. 255 Seiten mit Abbildungen und Literaturverzeichnis. Leinen mit Schutzumschlag im Schuber. 4to.
* Textzeichnungen von Lutz-Erich Müller. - Vorderer Vorsatz im Falz unten mit Papierfrass, Schutzumschlag mit kleinen Rissen, Schuber lichtrandig und teilweise aufgerissen.

Diesner Hans Joachim | Alte Geschichte | Altertum | Antike | Voelkerwanderung


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Klappentext
Völkerwanderung! Menschen zu Hunderten, Tausenden, ja ganze Völkerschaften, Stämme und Stammesverbände brechen auf, verlassen ihre meist rauhe und unwirtliche Heimat und ergießen sich, einer Wasserflut gleich, in die ersehnten südlichen fruchtbaren Gebiete — einander bekämpfend, vertreibend, unterjochend oder sich miteinander verbindend.
Gegenstand dieses Bandes ist die Große Völkerwanderung, zeitlich begrenzt durch den Einfall der Hunnen in Europa im Jahre 375 und den Zerfall des Langobardenreiches 568. Rom, das Weltreich, durch innere Krisen politischer, ökonomischer und kultureller Art zerrüttet, ist trotz der Reformen auf die Dauer nicht in der Lage, die herandrängenden Völkerscharen aufzuhalten. Die Grenzen bröckeln, und langsam dringen die „Barbaren" ins römische Imperium vor. Die Möglichkeiten sind vielfältig und reichen von offenen militärischen Auseinandersetzungen, die in zunehmendem Maße zugunsten der Eindringlinge entschieden werden, über föderative Lösungen und Integration — die die „Barbaren" zur einzigen Stütze des Römischen Reiches werden lassen, indem sie das Gros des Heeres stellen und ihre Anführer in höchste Staatsstellen aufsteigen — bis zum endgültigen Zerfall des Reiches und der Konsolidierung von „Barbarenreichen" zu frühfeudalen Staaten. Der Autor fächert diesen Prozeß in seiner kulturhistorischen Breite auf, indem er neben den politischen Ereignissen auch die wirtschaftlichen Verhältnisse, die Entwicklung von Kirche und Religion, Bildung und Wissenschaft, und in besonderem Maße auch der Kunst berücksichtigt. Die im Schmelztiegel der Völkerwanderung aus germanischer Tradition und römischen Einflüssen sich bildende Mischkultur wird nicht als Verfallsprodukt unterschiedlicher Kultur und Halbkulturkreise abgewertet, sondern als eigenständiger Ausdruck einer sich über fast zwei Jahrhunderte erstreckenden Epoche begriffen. Das zur Verfügung stehende Material aus der literarischen Hinterlassenschaft sowie inschriftliche, numismatische und prähistorischarchäologische Funde werden im Bild in repräsentativer Auswahl vorgestellt.
Professor Dr. Hans-Joachim Diesner wurde 1922 in Böhlitz-Ehrenberg bei Leipzig geboren, promovierte 1950, war zeitweilig als Lehrer tätig, wurde nach seiner Habilitation 1956 als Dozent an die MartinLutherUniversität Halle berufen, wo er seit 1969 als ordentlicher Professor für Alte Geschichte lehrt. Er publizierte wichtige Arbeiten zur griechischen Geschichte sowie über die römische Kaiserzeit, wobei er sich vornehmlich den Beziehungen zwischen Religion, Politik und Gesellschaft zuwandte. Sein besonderes Interessegilt den Ubergangserscheinungen von der spätantiken zur frühmittelalterlichen Gesellschaft.


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