Luchsinger .:. Realitaeten und Illusionen

Luchsinger, Fred, Realitäten und Illusionen. NZZ-Leitartikel zur internationalen Politik 1963-1983. Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung, 1983. 424 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag.
* Schutzumschlag mit schwachen Gebrauchsspuren.

Luchsinger Fred | Politik | Zeitgeschichte


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Klappentext
Fred Luchsinger, Chefredaktor der «Neuen Zürcher Zeitung», legt hier eine Auswahl aus seinen Kommentaren zur internationalen Politik vor, die in den letzten 20 Jahren, zwischen 1963 und 1983, in der NZZ veröffentlicht worden sind. Die unter dem Zeichen F. L. erschienenen Leitartikel haben über die Schweiz hinaus Beach-tung gefunden. Sie begleiten analysierend und deutend die Bewegungen, Krisen, markanten Ereignisse von der Kubakrise zur Aggression in Afghanistan, vom Vietnamkrieg zum Bonner Kanzlersturz, von der tschechischen zur polnischen Tragödie, von der Konferenz von Helsinki zu den Verhandlungen über den Abbau der nuklearen Rüstung. Der politische Standort der Betrachtung und des Urteils ist der eines schweizerischen Libe-ralen, der die Gefährdung der freiheitlichen Ordnung ernst nimmt, die nicht nur von der totali-tären Herrschaft, sondern auch von Illusionen über die harten Realitäten der Macht und vom inneren Zerfall her droht. Bezugspunkt bleibt das verletzliche, politisch schwache, abhängige Europa.
Inhaltsübersicht
Vorwort 19 Die Ära Adenauer 21 Am 15. Oktober 1963 wurde Konrad Adenauer nach 14 Jahren an der Spitze der Regierung der gleich alten Bundesrepublik Deutschland im Parlament als Bundeskanzler verabschiedet. (1963) Nach dem Unglückstag von Dallas 27 Der Verfasser hatte das Attentat auf Präsident Kennedy und die Reaktionen der amerikanischen Öffentlichkeit darauf in Washington und New York erlebt. (1963) Entspannung ohne Lösung der Probleme 30 Eine Übersicht über 1963, das erste Jahr von Versuchen mit der Entspannungspolitik zwischen den Mächten nach der bedrohlichen Kubakrise von 1962. (1964) Schatten der Vergangenheit 34 Eine Reihe von Strafprozessen gegen Leute, die an den Vernichtungsaktionen des Dritten Reiches beteiligt gewesen waren, lenkte die Aufmerksamkeit einmal mehr auf die nationalsozialistische Vergangenheit Deutschlands und auf die Versuche der Bundesrepublik, sich mit dieser Erbschaft auch rechtlich auseinanderzusetzen. (1964) Trügerische Flaute 38 In Amerika mehrten sich im Gefolge der gut bewältigten Kubakrise die Stimmen, die eine grundsätzliche Wende im West-Ost-Konflikt verkündeten bzw. forderten. Sie stellten ein von Machtkämpfen, Herrschaftsansprüchen und Expansionsdrang befreites «normalisiertes» amerikanisch-sowjetisches Verhältnis in Aussicht (1964) Dornenvolle Erbschaft im Kreml 43 Am 17. Oktober war Chruschtschew unter nicht durchschaubaren Umständen als sowjetischer Machthaber abgesetzt worden. (1964) Polen in den Fesseln der Ostblockpolitik 47 Eindrücke aus Warschau Polen, das seit dem Beginn der Ära Gomulka im Westen als ein Land auf den Wegen der Emanzipation von sowjetischer Blockherrschaft gesehen wurde, erwies sich von nahem betrachtet noch immer oder wieder als enger Satellit Moskaus. Neue Konstellationen 52 Rückblick auf das vom Vietnamkrieg geprägte Jahr 1965. Stabile Kaltfront über Europa 56 De Gaulles nationalstaatlich fundierte Politik hatte die supranational konzipierte EWG, für den französischen Präsidenten das Europa der «Technokraten», seit Jahren unter starke Belastung gesetzt. Das erste Luxemburger Treffen vom Januar 1966 vermochte den zugespitzten Konflikt der politischen Konzeptionen nicht zu lösen, brachte aber auch nicht den Bruch der Gemeinschaft. Sie hatte sich in der Folge mit dem Prinzip einer kaum geminderten nationalen Souveränität zu arrangieren. (1966) Der archimedische Punkt 60 Die Landung einer unbemannten sowjetischen Sonde auf dem Mond gab Anlass zu Reflexionen über die mögliche politisch-strategische Bedeutung der von den Supermächten vorangetriebenen Raumfahrt. (1966) Gefährdete alte Wahrheiten 63 De Gaulles brüsker Austritt aus der Nato warf schwerwiegende Fragen der künftigen Verteidigung Westeuropas auf. (1966) Amerikas Engagement in Vietnam 68 Der Kampf um die öffentliche Meinung Eine Erkundungsreise nach Washington verstärkte die Vermutung, dass der Vietnamkrieg an der Front der öffentlichen Meinung Amerikas entschieden werde. (1966) An der Mauer 72 Wiedersehen mit dem Monstrum der Berliner Mauer, gerne vergessenes Zeugnis europäischer Realität der sechziger Jahre. (1966) Der militärische 76 Nach dem Austritt Frankreichs stellte die Nato ihr Konzept für die Verteidigung Europas auch offiziell von «massive retaliation» auf «flexible response» um. (1967) Abrüstung der Nichtgerüsteten 80 Kritische Beurteilung des Entwurfes zum Atomsperrvertrag, den die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion gemeinsam kurz zuvor der Genfer Abrüstungskonferenz vorgelegt hatten. (1967) «Eine Milliarde Chinesen» 85 Staatssekretär Rusk rechtfertigte das amerikanische Engagement in Vietnam unter anderem mit der Gefahr einer vom Bevölkerungspotential her zu erwartenden erdrückenden Übermacht Chinas über die Völker Asiens. (1967) Umwertung der Werte? 89 Der Vietnamkrieg auch in der schweizerischen Publizistik, konform der internationalen Amerikakritik, Zweifel an der moralischen Rechtfertigung des amerikanischen kriegerischen Engagements aufkommen. (1968) Osteuropa auf der Suche nach Freiheit 93 Die Vorboten des Frühlings» signalisierten in der bis dahin stalinistisch tiefgefrorenen Tschechoslowakei eine Bewegung der «Liberalisierung», Hessen aber zugleich die Schwierigkeit einer reformerischen Gratwanderung erkennen. (1968) So nicht 98 Die Berliner Ausschreitungen an Ostern waren der öffentliche Auftakt zu Jahren der Gewalttätigkeit in den Städten Europas und zu einem Zerfall der Rechtsordnung und der Regeln politischer Auseinandersetzungen, der in eine tiefe führte. (1968) Geborstene Fassade der Grandeur 102 Die französischen Maiunruhen enthüllten Schwächen des gaullistischen Staates. (1968) Der Preis der Aggression. Mit der Besetzung Prags am 21. August brach die Sowjetunion das Reformexperiment manu militari ab. Einmal mehr zeigte es sich, wie die Realität des Herrschaftssystems in Osteuropa aussah und wie wenig der Westen dagegen zu tun vermochte bzw. gewillt war. (1968) Der fromme Wunsch nach Entspannung. Wenige Wochen nach dem sowjetischen Militärcoup gegen die Tschechoslowakei vom gaullistischen Minister Debre als «Verkehrszwischenfall» bezeichnet war «Entspannungspolitik» wieder die Parole in den westlichen Hauptstädten. (1968)


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