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Als Dichter des letzten Jahrhunderts vor dem Menschen versteht sich Jannis Ritsos, der wie kein anderer heute Lebender mit seinen Gedichten zu den «Wurzeln der Welt» vordringt. Am Mai 1909 als Kind wohlhabender Eltern geboren, erlebte er alsbald deren Ruin. Er verließ mit siebzehn Jahren die ihm vertraute Vaterstadt Monemvassia, um in Athen das Universitätsstudium aufzunehmen. Nach dem Druck erster ernstzunehmender Gedichte (i 929) wird er anläßlich seines «Lied meiner Schwester» 1937 als Erneuerer der griechischen Dichtung begrüßt. Als Kommunist und Dichter übernimmt er die Zeugenschaft für das Schicksal seines Volkes, in dem er das Schicksal der Welt erfaßt. Der das künftige Zeitalter des Menschen herbeiruft und von sich sagt: «Schutzlos stehe ich im Zentrum des Universums, die Gestirne als schützenden Schild für meine hohe Stirn», bewährt die Macht des dichterischen Wortes. 1977 empfängt Ritsos den Internationalen Leninpreis. Der Intensität und atmosphärischen Dichte Ritsosscher Lyrik angemessen, anschaulich, von natürlichheiterem Temperament sind die Federzeichnungen Giacomo Manzüs. Neben seinem fulminanten bildhauerischen Werk hat der bereits 1966 gleichfalls mit dem Internationalen Leninpreis geehrte, heute bei Ardea südlich von Rom ansässige Künstler auch immer wieder Grafik hervorgebracht, die eine außerordentliche Kraft menschlicher Aussage erreicht. | ||||