Brion .:. Die Medici

Brion, Marcel, Die Medici. Eine Florentiner Familie. Wiesbaden: Brockhaus, 1970. 215 Seiten mit Abbildungen, Literaturverzeichnis und Register. Leinen mit Schutzumschlag im Schuber. 4to.
* Übersetzt auf der Grundlage der Überarbeiteten englischen Ausgabe von Helmuth Eggert. Mit 157 farb. und einfarb. Abb. auf Taf. und im Text nach Aufn. von Wim Swaan u.a. - Name auf dem Vortitelblatt.

Brion Marcel | Italienische Literatur | Historische Biographien | Monographien | Medici | Renaissance | Quattrocento


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Klappentext
Jahrhunderte Florentiner Geschichte sind untrennbar mit dem Namen Medici verbunden. Diese Familie trug entscheidend zur Prägung des Florentiner Quattrocento bei, ja die ganze toskanische Renaissance ist ohne sie nicht denkbar. An Ruhm und Ansehen waren in Europa nur wenige Familien den Medici vergleichbar. Diese Familie ist zweifellos ein Phänomen eigener Art gewesen. In klaren Zügen hat Marcel Brion, Kulturhistoriker von hohem Rang, ihre Bedeutung umrissen. Sie bestand vor allem darin, daß einzelne Mitglieder es glänzend verstanden, Geschäftstüchtigkeit und politischen Weitblick mit einer geradezu genialen Förderung von Kunst und Wissenschaft zu verbinden. Natürlich zeichnete nicht alle Medici Genialität aus, aber die Anzahl bedeutender Angehöriger der Familie ist doch erstaunlich. Giovanni di Bicci ist der erste hervorragende Medici. Er legte die finanziellen Grundlagen für Aufstieg und Macht der Familie und konnte es sich zum maßlosen Erstaunen der Zeitgenossen leisten, den auf dem Konstanzer Konzil abgesetzten Papst Johannes für 35'000 Gulden, damals eine schier unglaubliche Summe, aus der Gefangenschaft freizukaufen. Als Mäzene, die ihrer Vaterstadt auf fast allen Gebieten künstlerischer und geistiger Tätigkeit für Jahrzehnte eine führende Rolle verschafften, haben Cosimo der Alte und sein Enkel Lorenzo der Prächtige Einzigartiges geleistet. Die Medici stellten zwei Päpste, Leo X. und Clemens VII., die das Schiff der Kirche als gewiegte Politiker im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts durch eine der schwierigsten Epochen steuerten. Im Trubel der politischen Geschäfte vergaßen sie es nicht, Raffael und Michelangelo mit bedeutsamen Aufträgen zu versehen. Zur gleichen Zeit machte sich Giovanni delle Bande Nere aus dem jüngeren Zweig der Familie als Musterbild eines tapferen und ehrenhaften Condottiere einen großen Namen. Seine Nachkommen regierten als Herzöge und Großherzöge von Toskana bis zum 8. Jahrhundert in Florenz.
Jede Geschichte der Medici muß zugleich die geistigen und künstlerischen Strömungen schildern, die diese Familie so nachdrücklich gefördert hat. Die Medici griffen tätig in die großen Auseinandersetzungen ihrer Zeit ein, die Kunst der Renaissance und der Humanismus verdanken ihnen entscheidende Anregungen. Mit den Künstlern des Quattrocento unterstützten sie eine bewußt moderne Richtung. Im Bunde mit den gelehrten Humanisten versuchten sie eine Aussöhnung christlicher Heilslehre mit dem aus der Antike überlieferten heidnischen Gedankengut. Bezeichnend für die geistige Toleranz der Medici ist die Haltung Lorenzo des Prächtigen, der bis zu seinem Tode die Angriffe und Anschuldigungen des religiösen Eiferers Savonarola mit erstaunlichem Gleichmut ertrug.
Kaum eine Epoche verlangt so wie die hier geschilderte nach der Ergänzung durch das Bild. Verfasser und Verlag haben sich deshalb bemüht, eine Synthese von Text und Illustration zu finden. Auf 91 davon z.T. farbigen Tafelbildern und zahlreichen Abbildungen im Text erscheinen neben bekannten Dingen, die nun einmal dazugehören, Zeichnungen und Reliefs, Gemälde, Porträtbüsten und Architekturdetails, Medaillen und kunstgewerbliche Kostbarkeiten, die nicht jedem geläufig und oft schwer zu entdecken sind, dem Gesamtwerk aber erst die prachtvolle Abrundung geben.
Inhalt
Verzeichnis der Tafelbilder
Vorwort
1. Die Ursprünge der Dynastie
2. Cosimo Pater Patriae
3. Der Florentiner Hnrnanismus im 15. Jahrhundert 57
4. Die Renaissance in Florenz 79
5. Lorenzo, Figlio del Sole 103
6. Die Diktatur Gottes 127
7. Die Medici im Vatikan 137
8. Ein Kriegsmann: Giovanni delle Bande Nere 168
9. Die Medici, Herzöge von Toskana 187
10. Das Ende der Dynastie 196
Stammbaum der Familie Medici 205
Bibliographie 206
Verzeichnis der Textabbildungen 209
Nachweis der Bildautoren 211
Namen- und Sachregister 212


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