Schubart .:. Strophen fuer die Freiheit

Schubart, Christian Friedrich Daniel, Strophen für die Freiheit. Eine Auswahl aus den Werken und Briefen. Stuttgart : Deutsche Verlags-Anstalt, 1976. 99 Seiten mit Abbildungen. Leinen mit Schutzumschlag im Schuber. 4to.
* Herausgegeben und eingeleitet von Peter Härtling.

Schubart Christian Friedrich Daniel | Deutsche Literatur


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Klappentext
Schubart, 1739 in der damaligen Grafschaft Limpurg geboren, 1791 als schwacher, vorzeitig gealterter Mann in Stuttgart gestorben, war zu seinen Lebzeiten ein Volksheld, einer der populärsten Poeten. Mehr als zehn Jahre saß er als Gefangener des württembergischen Herzogs Carl Eugen auf dem Hohenasperg. Für Schiller war er ein Vorbild, und in den letzten Jahren seiner Haft war er so volkstümlich, daß ihn häufig Bewunderer besuchten und die Druckerei der Hohen Carlsschule zwei Jahre vor seiner Entlassung seine Gedichte verlegte.

Für viele ist Schubart nur noch eine ferne Erinnerung. Es lohnt sich, ihn genauer kennenzulernen. Peter Härtling, seit langem von dieser schillernden, widersprüchlichen Gestalt angezogen, erweckt sie in einer biographisch angelegten Auswahl aus Schubarts Werken und Briefen zu neuem Leben. Er deutet sie in einer engagierten Einleitung und fügt den Textzeugnissen eine eindrucksvolle Dokumentation durch Bilder und Faksimiles hinzu.
Wer war Schubart? Ein vaterlandsliebender frommer Mann, aus gutem Recht aufbegehrend, Dichter, politischer Journalist, Musiker —ein Kerl für ein Standbild? Oder war er ein Libertin, ein Prahlhans, ein maßloser Genießer und Schürzenjäger, mitunter auch ein Liebediener der hohen Herrn und ein Frömmler? Er war das alles oder wäre es, was Tugenden betrifft, gerne gewesen, „trotz seiner politischen Mannhaftigkeit im Zwielicht wie kaum ein anderer deutscher Schriftsteller, so verlogen wie wahrhaftig, so verbohrt wie hellsichtig, so schludrig wie begabt". Peter Härtling, der dies in seiner Einleitung feststellt, fährt fort: „Er war mutig, wenn ihn die Mächtigen in die Enge bedrängt hatten, doch er zog den Genuß vor, die Ausschweifung, er prahlte mit seiner Kraft, ließ kein Mädchen aus, pries ihre (und seine) Freizügigkeit, fraß und soff und verhöhnte die überkommene Moral, der er in Geschichten und Gedichten gelegentlich weise das Wort redete, bis er, vielfach geprügelt, für die Freiheiten, die er sich nahm, nach einem Grund suchte und ihn in der Unfreiheit aller fand. So wurde aus dem Prahlhans ein politischer Journalist, aus dem Stürmer und Dränger ein Aufklärer, aus dem verkommenen Theologiestudenten ein Glaubender, der für die Glaubensfreiheit anderer focht."

Ein Beispiel ist dieses Leben nicht. Aber es bleibt aus ihm genug für uns Nachlebenden: „Eine Handvoll Gedichte ; einige grandiose Zeitungsartikel und nicht zuletzt ein Bündel von Briefen, in denen ein gehetzter Hetzer seine Verwundungen preisgibt, höhnt und um Liebe bettelt, sich verstellt und zuschlägt. Es könnten Lehren sein . . . "


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