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Die im Jahr 1808 in der Macklot’schen Hofbuchhandlung in Karlsruhe erschienene vierte Auflage der «Allemannischen Gedichte» von Johann Peter Hebel stellt ein bedeutendes Zeugnis der frühen Erfolgsgeschichte dieses Klassikers dar. Das Werk, das erstmals 1803 anonym veröffentlicht wurde, markiert den Moment, in dem der alemannische Dialekt – konkret die Mundart des Wiesentals – Einzug in die Hochliteratur hielt. Der Verleger Philipp Michael Macklot begleitete diese Entwicklung massgeblich und trug durch die regelmässigen Neuauflagen zur weiten Verbreitung von Hebels Lyrik im süddeutschen Raum bei. Ein wesentliches Merkmal dieser Edition sind die vier enthaltenen, gefalteten Notenblätter. Diese enthalten musikalische Vertonungen der Gedichte und unterstreichen den Charakter der Texte als Volksgut, das nicht nur gelesen, sondern auch gesungen werden sollte. Die äussere Gestaltung im marmorierten Pappband mit Rückenschildchen entspricht der typischen Buchbindekunst des frühen 19. Jahrhunderts, die Funktionalität mit einer schlichten, dem bürgerlichen Geschmack entsprechenden Ästhetik verband. Inhaltlich festigte Hebel mit dieser Auflage seinen Ruf als präziser Beobachter ländlicher Natur und Sitten, wobei er alltägliche Szenen mit einer philosophischen Tiefe und menschenfreundlichen Ironie verband, die auch zeitgenössische Grössen wie Goethe beeindruckte. | ||||